Wollen wir eigentlich noch einen Abstecher nach Kanada machen…? So fing das ganze an…! Warum eigentlich nicht, wollten wir schon immer einmal die Natur erkunden, die uns in zahlreichen gesehenen Reisedokus immer wieder begeistert hat. Na dann mal los…aus spontanen Ideen entstehen ja bekanntlich die besten Abenteuer.
Leichter gesagt als getan, zuerst sah es danach aus, dass im kompletten Westen Kanadas kein einziger Mietwagen verfügbar ist, von Campern konnte keine Rede sein. Unterkünfte total überbucht, unbezahlbar…fast hätten wir den Plan verworfen und wären direkt nach Südamerika abgebogen. Doch nach mehreren Abenden intensiver Planung hatten wir uns einen schönen Roadtrip zurecht getüftelt, das wahrscheinlich letzte Auto gesichert (das uns auf den letzten Drücker wieder gecancelt wurde…aber das ist eine zu lange Geschichte) und waren gespannt, was das zweite Land auf unserer Weltreise für uns bereithalten würde, soviel vorweg: es wurde einmalig und unvergesslich!
Starten wir in Calgary…
CALGARY
Als unser Flugzeug in Calgary landet, begrüßt uns Kanada mit strömenden Regen. Die erwünschte Abkühlung nach den tropischen Temperaturen in Miami hatten wir uns ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt. 🙂
Calgary ist auf den ersten Blick eine Großstadt mit beeindruckender Skyline, auf den zweiten Blick ist alles sehr überschaubar und bodenständig. Unsere Zeit in Calgary verbinde ich mit den Emotionen: gemütlich, entspannt, erwartungsvoll.
Auf Entdeckungstour durch die Stadt haben wir nicht nur den Calgary Tower, die Wonderland Sculpture und das leckerste Kaffe Nordamerikas gefunden, sondern uns auch mit warmen Sachen, Mütze und Regenschirm eingedeckt.
Wir sind bereit: der Roadtrip durch Kanadas Natur kann beginnen!
Into the Wild
Golden, ein kleiner Ort mitten in den Rocky Mountains. Hier richten wir für die nächsten Tage unserer Basislager in einem gemütlichen AirBnb ein um zu den verschiedenen Wanderungen in den Nationalparks zu starten. Wir tauschen die Flip Flops der vergangenen Wochen gegen Wanderschuhe: los geht´s!
YOHO NATIONALPARK
Wie soll man beschreiben wie sich diese Weite anfühlt? Wenn man einfach losläuft, die neuen Wanderschuhe geschnürt, das Bärenspray im Anschlag und schon nach wenigen Metern bleibt einem die Luft weg, nicht weil der Weg so unheimlich anstrengend ist, sondern weil einen die Natur verschluckt. Man steckt bis zu den Waden im Schnee, die Lungen voll mit unglaublich reiner Luft, ein Dauergrinsen im Gesicht. Manchmal verliert sich der Weg, die Umgebung wird immer wilder und plötzlich lichtet sich der Wald, der Blick tut sich auf und man steht vor einem unvergesslich schönen Naturszenario. Ein halb zugefrorener Bergsee umgeben von Sumpflandschaft, die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund, nach 2,5 Stunden anstrengender Wanderung haben wir den Sherbrooke Lake gefunden und unser Kopf und Bauch sagt uns: wir sind genau richtig hier! Ein Traum geht in Erfüllung….
Ob unsere Wanderungen zum Sherbrooke Lake, der Natural Bridge, am Yoho River oder zu den Wapta Falls, die Natur und die Weiter hier begeistern uns total, der Yoho- Nationalpark ist ein Paradies für Naturliebhaber.
Ein absoluter Traum ist der Emerald Lake, smaragdgrün vor einer unglaublichen Bergkulisse kann man einmal um den See herumwandern. Unser Tipp für viele Orte in den Nationalparks: sobald der Weg etwas ungemütlich wird verlaufen sich die Menschen und man ist auf einmal allein unterwegs! 🙂
BANFF NATIONALPARK
Banff ist nicht nur ein kleiner Touristenort in den kanadischen Rocky Mountains, sondern auch eine riesiges Gebiet wilder und atemberaubend schöner Natur. Einige kleine Flecken durften wir in unserer Zeit hier entdecken. Besonders in Erinnerung bleiben uns die zahlreichen Bären, die wir in freier Wildbahn beachten konnten und der wunderschöne Moraine Lake.
Wer zum Touristenmagnet Lake Louise möchte, braucht starke Nerven, denn hier findet wirklich Massentourismus statt. Nach einem schnellen Besuch haben wir uns lieber wieder die ruhigeren Ecken ausgesucht.
Der Johnson Canyon mit dem wunderschönen Ink Pot Trail hat uns zwar an unsere körperlichen Grenzen gebracht, war aber gleichzeitig mit seinen 12 Kilometer bergauf eine der schönsten Touren während unserer Zeit in Kanada.
WHISTLER
Nach unserer Zeit in den Rocky Mountains setzen wir unseren Roadtrip fort und machen uns auf den Weg, immer Richtung Vancouver. Unser nächstes Ziel ist der kleine Ort Whistler, eines der größten Skigebiete Nordamerikas. Im Sommer ein Paradies für Aktivsportler und Wanderer.
Wir fühlen uns auf Anhieb wohl in Whistler, der kleine Ort besteht fast ausschließlich aus schönen Fußgängerzonen mit Restaurants und kleinen Geschäften. Die Sonne scheint, es alles blüht und bei sommerlichen Temperaturen fühlen wir uns sehr willkommen.
Ein Ausflug auf die Gipfel der umliegenden Berge Mount Whistler und Blackcomb , mit einer sagenhaften Gondelfahrt von einem Gipfel zum anderen gehören zu den Highlights, die wir hier genießen durften.
SEA TO SKY HIGHWAY
Auf unserem Weg Richtung Kanadas Küste haben wir den wunderschönen Sea to Sky Highway genommen, einer der schönsten Strecken, die wir jemals bei einem Roadtrip gefahren sind. Hier hätten wir uns gerne unsere Harley Davidson gewünscht, die zuhause in unserer Garage gut eingepackt auf uns wartet, ein Traum für jeden Biker.
Vorbei an den Fjordlandschaften Kanadas mit einigen Stops und vielen Blicken aus dem Fenster unseres Mietwagen geht es immer weiter Richtung Vancouver. Auf jeden Fall empfehlen wir jedem, der diese Reise unternimmt sich die Zeit zu nehmen und auf diesem alten Highway zu fahren, man würde sonst wirklich eine unvergleichliche schöne Fahrt verpassen.
VANCOUVER
Wir sind angekommen, angekommen in Vancouver, einer der lebenswertesten Städte der Welt…wir sind gespannt! Unser AirBnb ist ein Traum, wir fühlen uns auf Anhieb wohl in unserem Apartment, mitten in Vancouver City mit Balkon und Blick ins Grüne.
Nach den vielen Tagen in der teils einsamen Natur Kanadas genießen wir es wieder sehr in den Trubel einer Großstadt einzutauchen. Vancouver ist eine sehr grüne Stadt, man findet überall Fahrradwege, und zu Fuß hat man es nie weit zu einem der Ufer oder Stadtstrände. 5 Tage sind wir in dieser auf Anhieb sympathischen Stadt und es gibt einiges zu entdecken.
Nach einigen Streifzügen durch die Innenstadt, Gastown und Granville Island schnappen wir uns zwei Fahrräder und erkunden Vancouvers riesigen Stadtpark, den Stanley Park.
Erinnerungen, die wir auf jeden Fall aus Vancouver mitnehmen sind die lauen Sommerabende an der English Bay direkt vor unserer Haustür, eiskalte Zitronenlimo im Stanley Park, die Fahrten auf der Minifähre über den False Creek und ein wohliges und gemütliche Gefühl in der Ferne doch irgendwie ein bisschen zuhause zu sein.